Ubuntu 19.04 »Disco Dingo« ist wie geplant am 18. April erschienen. Wie immer wurden mehrere Varianten zugleich veröffentlicht, die sich in der vorinstallierten Software, vor allem dem Desktop unterscheiden, aber auch Server- und Cloud-Varianten.
Das »eigentliche« Ubuntu bringt Gnome als Desktop und eine eher kleine Auswahl von Software mit. Doch den Ubuntu-Nutzern steht eine umfangreiche Software-Auswahl in den Repositorien von Ubuntu, zusätzlichen Repositorien von Entwicklern und Herstellern und zunehmend auch als Snaps zur Verfügung.
Ubuntu 19.04 und alle seine Varianten erhalten ab der Veröffentlichung neun Monate lang Unterstützung. Wer eine längere Unterstützung wünscht, sollte Ubuntu 18.04 LTS einsetzen. Benutzer von 32-Bit-x86-Systemen müssen ohnehin bei Ubuntu 18.04 LTS bleiben, da die meisten Ubuntu-Varianten keine 32-Bit-Images mehr bereitstellen und nicht geplant ist, dies noch einmal zu revidieren.
Die gemeinsame Basis aller Varianten ist der Linux-Kernel, der auf Version 5.0 beruht. Linux 5.0 bietet unter anderem eine Unterstützung für den AMD-Grafikprozessor Radeon RX Vega M, vollständige Unterstützung für Raspberry Pi 3B und 3B+ sowie Qualcomm Snapdragon 845, viele Verbesserungen für USB 3.2 und USB Typ C, Intel Cannonlake-Grafik und erhebliche Verbesserungen bei der Energieverwaltung. Bei Skylake X-Servern wird der P-Zustand unterstützt und auf der POWER-Architektur werden Speicherschutzschlüssel unterstützt. KVM unterstützt die verschlüsselte Virtualisierung von AMD. Weitere Neuerungen seit Ubuntu 18.04 LTS sind Shared Memory Communications Remote und Direkt (SMC-R/D), Open for Business (OFB) und zcrypt auf IBM Z. Einzelheiten kann man den Anmerkungen zur Veröffentlichung entnehmen.
Ein großer Teil der verfügbaren Software wurde aktualisiert. Grundlegend sind glibc 2.29, Python 3.7.3, Ruby 2.5.5, PHP 7.2.15 und Perl 5.28, und für Entwickler gibt es OpenJDK 11, boost 1.67, rustc 1.31, GCC 8.3 und golang 1.10.4. GCC 9 ist optional, und die Cross-Compiler wurden erweitert. Server-seitig bietet Ubuntu OpenStack Stein, qemu 3.1, libvirt 5.0, DPDK 18.11 und viele weitere Server-Software an.
Auf dem Desktop blieb es auch in dieser Version bei X11 als Standard-Display-System. Wayland ist als Alternative bei Gnome vorhanden und soll erst in einer der nächsten Versionen, spätestens für Ubuntu 20.04 LTS, zum Standard werden.