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  • CentOS ist eine Linux-Distribution, auf der auch Programme für Red Hat Enterprise Linux laufen und ist eine Linux-Distribution, die vorwiegend im Serverumfeld zum Einsatz kommt. Die freie Linux-Distribution CentOS ist binärkompatibel zu Red Hat Enterprise Linux. Das heißt, dass Programme auf beiden Betriebssystemen ausgeführt werden können und nicht extra neu kompiliert werden müssen.


    centos.jpg


    Vor allem im betrieblichen Umfeld kann man auf diese Weise viel Geld sparen, indem man nicht so viele Lizenzen für das kommerzielle Red Hat Enterprise Linux erwerben muss. So erhält man zwar keinen Support, für viele operative Aufgaben ist das aber völlig ausreichend.


    Enterprise-Betriebssysteme müssen einige wichtige Kriterien erfüllen: So ist es beispielsweise von entscheidender Bedeutung, dass die entsprechende Software zur Systemverwaltung mit einem umfassenden Support-Angebot seitens des Entwicklerteams bzw. des Anbieters verknüpft ist. Nur so sind regelmäßige Verbesserungen der SoftwareundFehlerbehebungen sowie Sicherheitsupdates zum Schutz vor neuer Malware und zum Schließen entdeckter Sicherheitslücken dauerhaft gewährleistet. Ebenso wichtig für den konstanten Betrieb der Unternehmensanwendungen ist es, dass die Stabilität der Schnittstellen zwischen dem Betriebssystem und den genutzten Programmen garantiert ist (Rückwärtskompatibilität). Eine Enterprise-Lösung, die insbesondere im Websektor sehr beliebt und zudem Open Source ist, ist die Linux-Distribution CentOS.


    Community Enterprise Operating System, kurz CentOS, ist eine Linux-Distribution, die im März 2004 veröffentlicht wurde. Das Open-Source-Projekt, das von einer riesigen Community entwickelt und unterstützt wird, basiert auf den Quellpaketen von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) – einer kommerziellen Distribution, die nur in Kombination mit kostenpflichtigen Supportverträgen genutzt werden kann. Red Hat, der Anbieter von RHEL, ist seinerseits dazu verpflichtet, den Quellcode öffentlich bereitzustellen, um den verschiedenen freien Lizenzen der eingebundenen Softwarekomponenten Genüge zu leisten. Im Rahmen des CentOS-Projekts konnten die Entwickler daher bei der Programmierung eines kostenfrei nutzbaren Äquivalents problemlos auf den Quellcode von RHEL aufbauen.


    Alle bisher veröffentlichten CentOS-Versionen lehnen sich an entsprechende Release-Versionen von RHEL an und sind darüber hinaus auch binärkompatibel mit dem Red-Hat-Produkt. Alle Anwendungen, die für das kommerzielle Enterprise-System existieren, funktionieren also auch ohne zusätzliche Compiler und ohne irgendwelche Einschränkungen. Anfang 2014 schlossen sich Mitarbeiter von Red Hat und Entwickler des weiterhin unabhängigen CentOS-Projekts im sogenannten „Governing Board“ zusammen. Dieses Team ist seitdem vorrangig für die Weiterentwicklung der Distribution und die Betreuung der verschiedenen Arbeitsgruppen (Systemkern, Support, Design etc.) verantwortlich.


    Wie sein Vorbild RHEL ist CentOS eine Enterprise-Plattform, die in erster Linie für den Einsatz in Unternehmen und großen Organisationen geeignet ist. Prinzipiell kann die Linux-Distribution aber auch im privaten Sektor eingesetzt werden, wobei die Entwickler hierauf allerdings keinerlei Fokus legen. Darüber hinaus erfreut sich die Linux-Distribution großer Beliebtheit als Betriebssystem für Webserver – laut w3techs.com (Stand: Januar 2017) werden lediglich Ubuntu und Debian häufiger genutzt.

    Als Enterprise-Distribution zeichnen CentOS jene Eigenschaften aus, die auch schon RHEL für Unternehmen so wertvoll machen:

    • Stabilität: CentOS wird stetig weiterentwickelt, um auch aktueller Software die perfekte Plattform bieten zu können. Dabei wird der Aspekt der Kompatibilität älterer Anwendungen jedoch stets bedacht. Zukunftsorientierte Entwicklungsschritte werden immer so vollzogen, dass auch die Stabilität aktiver Komponenten gewährleistet ist. Ferner überzeugt das System mit starken Leistungen in den Bereichen Virtualisierung (auf Kernel-based-Virtual-Maschine-Basis) und Hochverfügbarkeit, weshalb die Distribution auch beim Betrieb von Virtualisierungs- und Cloud-Servern eine gute Figur macht.
    • Sicherheit: Das Thema Sicherheit ist heute wichtiger denn je, weshalb CentOS als Enterprise-Lösung mit RHEL-Hintergrund eine ausgezeichnete Wahl darstellt. So ist der zugrundeliegende Quellcode von Red Hat dank proaktiver Schwachstellen-Aufdeckung durch das Security-Team des amerikanischen Softwareunternehmens bereits auf einem hohen Level, was die Sicherheit betrifft. Darüber hinaus stehen bei jedem CentOS-Update und bei der Integration neuer Programme die Sicherheits- und Fehlerüberprüfung an erster Stelle. Ferner unterstützt die Linux-Distribution die Kernel-Erweiterung SELinux (Security-Enhanced Linux) – ein Open-Source-Produkt, das der Zusammenarbeit von Red Hat und der NSA entspringt. Dieses Programm implementiert Berechtigungskontrollen für die Nutzung der Computerressourcen und schützt auf diese Weise vor unautorisierten Zugriffen.
    • Lange Wartungs- und Support-Zyklen: Seit der ersten CentOS-Version sind sowohl große als auch kleine Releases eng an die entsprechenden Veröffentlichungen von RHEL geknüpft. Für den mittlerweile eingespielten Prozess bei der Codeanpassung sieht das Entwicklungsteam einen Zeitraum von 2 bis 6 Wochen (bzw. wenigen Stunden bei kleinen Updates) vor. Die Versionsnummern werden dabei einfach beibehalten (z.B. RHEL 6.2 à CentOS 6.2). Seit Version 7 wird zusätzlich auch ein Zeitstempel, der auf das Release des Basiscodes hinweist, angehängt. Version 7.0-1406 weist beispielsweise auf die Veröffentlichung der Quelle im Juni 2014 hin. Neben der Versionierung hat CentOS auch die Richtlinien für den Betreuungszeitraum übernommen: Mittlerweile sind bis zu 7 Jahre für generellen Support und bis zu 10 Jahre für die Versorgung mit Sicherheitsupdates vorgesehen (bis Version 5.0 waren es bis zu 4 und 7 Jahre).

    Die Installation erfolgt – wie auch bei RHEL – über den einsteigerfreundlichen, grafischen Manager Anaconda. Und auch in puncto Paketmanagement (RPM) und Softwareverwaltung (yum) bedient sich CentOS bewährter Red-Hat-Komponenten. Doch auch wenn RHEL-Programme für gewöhnlich unter dem kostenfreien Pendant laufen, fehlen ihnen oftmals die Zertifizierungen sowie der Support durch den jeweiligen Hersteller, weshalb nicht immer garantiert ist, dass sie unter CentOS einwandfrei funktionieren.


    Abhängig von der jeweiligen CentOS-Version werden logischerweise ganz unterschiedliche Anforderungen an die Hardware gestellt. CentOS 5 kommt beispielsweise noch mit 512 MB Arbeitsspeicher aus, wenn Sie es über ein grafisches User-Interface bedienen wollen, und sparsamen 128 MB, wenn Ihnen die Bedienung via Kommandozeile genügt. Zusätzlich sind 5 GB Speicherplatz empfohlen (mindestens 1 GB). Version 6 setzt für die Kommandozeilen-Variante, die es als separate Option in CentOS 7 nicht mehr gibt, bereits 392 MB voraus und benötigt auf Nicht-x86-Architekturen 1 GB Arbeitsspeicher. Die bereits genannte 7. Version der Linux-Distribution setzt standardmäßig 1 GB Arbeitsspeicher sowie 20 GB Festplattenspeicher (mindestens 10 GB) voraus.


    Die aktuelle CentOS-Version 7.0 (Stand: Januar 2017) basiert auf dem Linux-Kernel3.10.0 inklusive der bereits aufgegriffenen Sicherheitserweiterung SELinux und hat GCC (GNU Compiler Collection) implementiert. Diese Sammlung enthält Compiler für die wichtigsten Programmiersprachen: wie C, C++ und Java. Die Linux-Distribution unterstützt darüber hinaus Hyperthreading (Teilung eines Prozessors in zwei virtuelle Prozessoren zur Steigerung der Performance), Plug and Play, Bluetooth und Version 6 des Internetprotokolls (IPv6). Für die älteren Versionen CentOS 5 und 6 existieren Kompatibilitäts-Bibliotheken. Das Standard-Paket der Distribution umfasst außerdem folgende Software-Komponenten:

    • Webserver: httpd 2.4.6 (Apache)
    • LAN-Manager: Samba-4.1.x
    • Datenbank: MariaDB 5.5.x, PostgreSQL 9.2.x
    • Skriptsprachen: PHP 5.4, Python 2.7, Perl 5.16.3
    • Desktop-Interface: Gnome 3.14, KDE 4.14
    • Anzeigeserver: X.org 7.7
    • E-Mail-Client: Evolution 3.12, Thunderbird 45
    • Internetbrowser: Firefox 45
    • Office-Suite: LibreOffice 4.3.7


    btw - dieses Forum läuft auf einem Webserver unter CentOS ;)

  • Um das Open-Source-Betriebssystem auf dem eigenen Computer bzw. Server zu installieren, wird zunächst die passende Portierung und Variante im offiziellen Download-Center heruntergeladen. Neben den aktuellen Releases findet man dort auch Installationsdateien sowie die Repositories älterer CentOS-Versionen. Bei den offerierten Images, die nach dem Download auf CD, DVD oder ein anderes portables Speichermedium wie einen USB-Stick übertragen werden müssen, stehen zudem in einigen Fällen abseits der gewöhnlichen Komplettinstallation 3 verschiedene Varianten zur Verfügung:

    • LiveCD: Ein solches Image ist bootfähig und stellt eine Laufzeitumgebung bereit, die direkt vom Speichermedium aus startet, ohne dass eine Installation von Nöten ist.
    • ServerCD: Mit diesem Image hat man eine installierbare Variante in der Hand, die mit einem limitierten Paket-Umfang für Serverinstallationen ausgestattet ist.
    • NetInstall: Das NetInstall-Image, das in einigen Fällen auch unter der Bezeichnung „Minimal“ in der Download-Übersicht aufgelistet ist, ermöglicht eine minimalistische Netzwerkinstallation, die an das jeweils aktuelle Release gebunden ist. Mit der NetInstall-ISO von CentOS 6.2 können man also zum Beispiel nicht Version 6.3 installieren.

    Hat man das gewünschte Boot-Medium erstellt, startet man die Installation von CentOS direkt von diesem aus. Wählt einfach zunächst die Schaltfläche „Install CentOS“ und bestätiget anschließend die Auswahl mit der [Enter]-Taste. Nachfolgend wird man bei der minimalen NetInstall-Variante von dem grafischen Installationshelfer durch den weiteren Prozess geführt. Standardmäßig ist dabei die englische Sprach- und Tastaturausgabe eingestellt, allerdings lassen sich beide auch auf die deutsche Sprache umstellen.

  • CentOS würde ich dir aber nicht unbedingt empfehlen - es sei denn du willst den Laptop als Webserver missbrauchen ;)

    Ja weis ich.

    Habe nur geschrieben weil ich nur noch Linux lese:)

    Vergiss nicht die Bierkiste daneben zu stellen. :muhaProst grobi ??

    Die steht immer Parat,und wird bestimmt nicht vergessen. Prost :suff:



    Für Linuxwünsche muss ich ehrlich gestehen, das war ich ?

    Finde ich gut das Thema :thumbup:

    So kann dann ja nichts mehr schief gehen wenn ich meinen Lappi Schrotte. :upps:

    ???

  • ich zäum den Gaul mal andersrum auf ....


    Anfängern würde ich von CentOS, Debian und Redhat abraten, da diese doch eher für Serveranwendungen bzw. Coding geeignet sind - ganz die Finger solltest du von FreeBSD lassen, da muss man viel Hand anlegen (hat aber ein sehr nettes Maskottchen ;)).


    Vor Jahren hätte ich dir SuSE empfohlen, jetzt gibt's besseres für Neulinge.


    Ubuntu ist zu empfehlen, weil es über eine recht grosse Community verfügt, Mint und MX wegen der Optik (auch wenn ich mehr der "Konsolen-Typ bin :P) - schliesse mich also tchitcho an :)


    Inzwischen lassen sich die Oberflächen (Desktops) derart anpassen, dass dir der Umstieg von Window$ (aber auch vom Mac) nimmer schwer fällt :)

  • Moin,

    habe hier auch einiges über Linux (MX, Ubuntu) gelesen. Würde es gerne als 2tes System neben Win 10 auf meinem Rechner installieren!

    Welches Linux würdet ihr für einen absoluten (Linux) Neuling empfehlen? Und warum?

    Würde dir auch Linux Mint empfehlen, weil es von der Optik sehr nahe an Windows ist, also ideal für Anfänger.

  • So, habs geschafft :PUbuntu ist drauf.

    Jetzt werde ich erst mal einiges lesen, um Linux zu verstehen. Schaut auf den ersten Blick aber nicht so kompliziert aus :/.

  • ich würde sagen - Window$ 10 ist weitaus komplzierter ;)


    meine ersten "Gehversuche" mit Unix (SCO) und Linux Derivaten sind etwa 30 Jahre her .... da bestand die grafische Oberfläche aus einem Punkt auf der Shell und ich hab bei meinem 1. Aufenthalt im System eine Stunde gebraucht, bis ich es wieder verlassen konnte ^^

  • Also mit Win 10 komme ich super klar, finde es recht einfach.

    Bei ubuntu finde ich es recht umständlich, Programme zu installieren. Musste für meinen alten Drucker (Brother) Treiber manuell nach installieren, war schwer (für mich als Anfänger), aber wenn man etwas will geht alles.

    Mein nächstes Projekt, was noch nicht so wirklich will, ist IPTV simple client in Kodi nachinstallieren (warum auch immer der nicht mit drin ist), damit ich ne m3u einfügen kann. :/

    Der VLC player stürzt regelmäßig ab !?

  • Also mit Win 10 komme ich super klar, finde es recht einfach.

    Bei ubuntu finde ich es recht umständlich, Programme zu installieren. Musste für meinen alten Drucker (Brother) Treiber manuell nach installieren, war schwer (für mich als Anfänger), aber wenn man etwas will geht alles.

    Mein nächstes Projekt, was noch nicht so wirklich will, ist IPTV simple client in Kodi nachinstallieren (warum auch immer der nicht mit drin ist), damit ich ne m3u einfügen kann. :/

    Der VLC player stürzt regelmäßig ab !?

    Bei mir unter Linux Mint ist der VLC noch nie abgestürzt und jede m3u oder Line lief.

Schon gewusst…?

Das Team VMOD lehnt jegliche kommerzielle Nutzung ab - auch durch Werbung. In diesem Sinne bitten wir Mitglieder von Gruppen, die einen kommerziellen Vorteil bezwecken, von einer Registrierung abzusehen. Ein Ausschluss wäre ohnehin nur eine Frage der Zeit ....